Donnerstag, 22. Januar 2015

Analyse zweier Minnelieder

Walther von der Vogelweide - Die verzagten aller guoter dinge


Das erste Beispiel, geschrieben von Walther von der Vogelweide, gehört der Gattung der hohen Minne an. Verdeutlicht wird dies durch das Werben um die Gunst der Dame, welches wohl nicht erhört wird. Gesprochen wird in diesem Werk aus der Perspektive des Mannes, was für die hohe Minne charakteristisch ist.
Der Minnesänger wäre bereit, sämtliche Lasten auf sich zu nehmen und ihr alles ihm Mögliche zu geben, wenn sie die Minne erwidert.
Dies wird jedoch nie der Fall sein - was dem Sänger, welcher hohe Minnen vorträgt, meist bewusst ist. Eine hohe Dame könnte sich allein aufgrund ihres Standes in der Gesellschaft nicht auf ein Verhältnis mit dem Singenden einlassen. Dazu kommt, dass sie oft bereits mit einem adeligen Herren vermählt ist.

Inhalt

Zu Beginn des Minneliedes gibt sich der Minnesänger zuversichtlich, dass die Herrin ihm, nachdem er sein kumber hât geklagt, ihm doch noch fröide schenken wird. Er wäre auch bereit, Opfer dafür zu bringen; Gerede und Neid kümmern ihn nicht.
Die edle Dame soll ihm ihm sogar dazu verhelfen, dass die bereits Gescheiterten ihn durch die Liebesfreude beneiden und ewigen Schmerz ertragen müssen; ist in ierner wê.
Gerne möchte der Sänger mit hôhen liuten schallen, dass Sie ihn zu ihrem Geliebten auserwählte und ihm die Worte Geliebter und Freund schenkte. Dabei wünscht er sich, dass sie die Worte Geliebte und Herrin annahm darf  - welche selbst für einen Kaiser schwer zu übertreffen seien.


Walther von der Vogelweide - Unter der linden


Unter den linden ist ein unverkennbares Beispiel einer niederen Minne. Ein klares Anzeichen dafür ist die erfüllte Liebe - welche auch die sexuelle Befriedigung miteinbezieht - zu einer Frau eines niederen Stands. Ein weiterer Hinweis ist, dass das Lied aus der Perspektive der jungen Frau vorgetragen wird.
Diese schildert ihre Entjungferung auf eine äusserst romantische Weise und obwohl sie auf explizite Details verzichtet, wird deutlich, was in diesen gemeinsamen Stunden geschah.


Inhalt

Dieser Minnesang wird aus der Sicht einer jungen Frau, die nicht dem Adel angehört, erzählt. Die Geschehnisse spielen under der linden an der heide. Dort ist ihr friedel bereits vor ihr im gemeinsamen (Nacht)Lager angekommen.
Sie küssten sich, bis rôt ihr ist der muht, sprich ziemlich lange und intensiv. Im weiteren Verlauf kommt es auch zum Geschlechtsakt, was jedoch geheim bleiben soll. Das Lager ist dabei geschmückt von bluomen, was ihr Herz erfreut. Zudem singt ein vogellîn - ein Nachtigall, welcher die Position eines stillen Beobachters einnimmt.



Quellen:
Text und Übersetzung Die verzagten aller guoter dinge: Dossier (Julia Heier, Erich Fässler)
Text und Übersetzung Unter der linden: Dossier (Julia Heier, Erich Fässler)
Erläuterungen und Analysen: Seraina Auer 

Mittwoch, 21. Januar 2015

Der Minnesang


Geschichte des Minnesangs

Minnesang werden verschiedene Formen mittelhochdeutscher Liebeslyrik bezeichnet, die vom westeuropäischen Adel gepflegt wurde. Das Wort Minne bedeutet übersetzt Liebe und ist eine mittelalterliche Vorstellung dieser und von gegenseiteigen Verpflichtungen und ehrenden Gedanken.

Im deutschen Sprachraum kam Minnesang auf Mittelhochdeutsch um ca. 1150 auf. Die ersten Minnesänger, die Trobadors stammen aus Südfrankreich. Deren Minnesang hatte wesentlichen Einfluss auf die Anfänge des deutschen Minnesang.

Der deutsche Minnesang durchlebte vier Phasen der Entwicklung:

Arten des Minnesangs

Den Minnesängern war es möglich, ihre Texte in verschiedenen Arten des Minnesangs zu gestalten. 
Folgende Arten unterscheidet man heute:
  • Das Werbelied beinhaltet die Klage des Mannes an die Besungene, die seine Liebe nicht erwiedert. Unterschieden wird dabei, ob der Sänger einen Monolog vorträgt oder direkt zur Angebeteten singt. 
  • Im Frauenlied wird der Minnedienst aus der Sicht der Besungenen dargestellt. Sie steht in einem Konflikt zwischen Liebe und gesellschaftlichen Normen und bedauert, dass sie den Sänger zum Schluss natürlich doch zurückweisen muss.
  • Wenn Frauen und Männer in einem Minnesang nebeneinander / übereinander sprechen, ist dies ein Wechsellied. Die beiden Personen kommunizieren jedoch in keinem Fall miteinander.
  • Das Gesprächslied dagegen ist ein direkter Dialog zwischen den Minnepartnern / zwischen zwei fiktiven Figuren.
  • Wenn über den Abschied zweier Liebender bei Tagesanbruch gesungen wird, spricht man von einem Taglied, dessen Text meist sehr dramatisch ist.

Hohe und niedere Minne

In den Anphangsphasen der Minnelyrik existierte ausschliesslich die hohe Minne. Erst seit der 3. Phase, dem Höhepunkt, wird im Minnesang zwischen hoher Minne und niederer Minne unterschieden.

Im hohen Minnesang wirbt der Minnesänger um die Gunst einer edeln Dame, die meist die Gattin eines hohen Herren ist. Eine Gegenleistung der Frau wird jedoch nicht erwartet, dem Minnesänger ist bewusst, dass sein Werben nicht erhört wird. Die Tatsache, dass sein Streben nicht die gewünschte Wirkung bringt, treibt ihn ihn fortlaufend zu Steigerungen seiner Liebesbekenntnis. Die Minneklage ist veredelt, führt jedoch auch zu grossem Leid, da die körperliche Minne unerfüllt bleibt.
Diese Qualen, die der Mann dabei erfährt, sind ein oft genutztes Element in den Texten der Minnelieder. 

Aus der hohen Minne entwickelte sich ende des 12. Jahrhunderts ein neues Konzept des Minnesangs, die niedere Minne.  Diese Texte sind an eine Frau niedrigen Standes gerichtet. Sie beinhalten die Befriedigung der körperlichen und platonischen Liebe, wobei keines der beiden Geschlechter dem anderen unterworfen wird - die niedere Minne beruht auf gegenseitige Hingabe. Die Minne ist in diesem Fall somit zwar erfüllt, jedoch macht sie ehrenlos und bringt nur wertlose Freude.

Inhalt eines Minnesangs

In den Liedern des Minnesangs gibt es bestimmte Situationen und Themen, die immer wieder aufgegriffen werden. 
  • Leid und Qual des Sängers: Ein wichtiges Element ist das Leid, das der Minnesänger durch die Ablehnung der Frau erfährt. Oft glaubt er, die Hartherzigkeit seiner Angebeteten sei sein Todesurteil.
  • Schönheit und Güte der Frau: Gelobt werden auch ihre Schönheit, Güte und Tugend; die Besungene veranschaulicht ein Idealbild wie eine Frau sein sollte.
  • Jahreszeiten: Jahreszeiten werden oft als Einleitung in einen Minnesang benutzt. Frühling und Sommer symbolisieren dabei Hoffnung und wärme, jedoch leidet der Sänger in allen Jahreszeiten, da e von der Hofdame abgewiesen wird. Im Winter wird dieser Scmerz durch Dunkelheit und Kälte zusätzlich verstärkt. 
  • Treue, Beständigkeit: Diese Begriffe sind in der Minnelyrik oft anzutreffen, da ein Ritter seiner Frau treu und beständig ist, egal, wie diese sich ihm gegenüber auch verhalten mag. 
  • Freude: Ein letzter, wichtiger Aspekt ist die Freude des Sängers. Obwohl er beim Minnedienst leidet, erfährt er trotz dessen auch Freude; entweder dadurch, dass er die Angebetete von weitem bewundern kann, oder wenn er mit Glück die Nacht mit der Dame verbringen darf.

Minnesänger

Vorgetragen wurden die Minnelieder von männlichen Minnesängern, die meist auch deren Dichter sind. Der Sänger war entweder ein Mann adeliger Abstammung, ein Fahrender oder ein am Hof angestellter Dichter. 
Jedes Minnelied wurde in einem eigenen Ton vorgeführt. Jeder Minnesänger hatte nicht nur seinen Ton sondern benützte dazu auch das von ihm bevorzugte Instrument zur Begleitung.


Walther von der Vogelweide (Minnesänger)






Quellen:
Informationen: Dossier (Julia Heier)
Text und Tabellen: Seraina Auer









Mittwoch, 14. Januar 2015

Die Artusromane

Höfische Dichtung, Geschichte des Artusromans

Die Höfische Dichtung in mittelhochdeutscher Sprache entstand ungefähr von 1180 bis 1300.
Höfische Literatur  ist im weitesten Sinne jede Dichtung, die sich formal an der höfischen Gesellschaft orientiert. Ihre bekanntesten Formen sind der Minnesang und die Artusdichtung (Artusroman).



Die ersten Artusromane stammen vom Franzosen Chrétien de Troyes, zu dessen berühmtesten Werken  unter anderem die Romane Erec et Enide, Cligès, Yvain, Lancelot und Perceval zählen. Beim Verfassen der Artusromane verarbeitete er keltisches Erzählgut. Zusammenfassung und Ausbau der um Artus entstandenen Erzählungen gehen nämlich auf die Historia regum Britanniae von Geoffrey of Monmouth zurück.
Entscheidend für die Verbreitung der Artusromane in Europa war, dass Hartmann von Aue begann, erst Chrétiens Erec und später auch dessen Yvain zu übersetzen, was die Zeit des Artusromans in Deutschland einleitete.
Die Geschichte des deutschen Artusromans lässt sich in 3 Phasen einteilen, welche sich an den Überlieferungen der Texte orientieren:



Am populärsten waren Artusromane in England, Frankreich und Deutschland. Jedoch entstanden beispielsweise auch in Italien, Holland, Spanien und Portugal Artusromane. Inhaltlich hatten sie alle dasselbe Konzept, dieselbe Handlung, sie unterschieden sich jedoch in den in ihrem Land am weitesten verbreiteten Dichtungstypen.

Inhaltliche Elemente eines Artusromans


Inhaltlich dominieren jeweils zwei Themen die Artusromane: das Liebesleben und das Rittertum. Das der mittelhochdeutsche Begriff Minne (Liebe) in der Literatur der damaligen Epoche zu finden ist, zeigt deutlich die immer Bedeutendere Stellung der Frau, zumindest im Bereich des Hauses. Ein Ritter verpflichtete sich sowohl der Ehre, als auch der zur Frau.
In den Artusromanen gilt die Gattin des Herrschers Artus zwar als die schönste Frau, jedoch suchte sich jeder Protagonist, jeder Ritter seine eigene Dame.
Oftmals gerieten dabei die Protagonisten im Verlaufe der Geschichte in einen Konflikt zwischen Pflicht und Liebe.

Trotz der grossen geographischen Unterschiede ihres Vorkommens bleiben die wichtigsten Elemente des Artusromans immer gleich. Zu diesen gehören unter anderem:
  • Grosse, prachtvolle Feste am Artushof
  • Nur die schönsten, edelsten höfischen Damen waren anwesend
  • Ritter kämpfen um die Gunst der besten Dame
  • Der tapferste Ritter bekam die schönste Frau, um zu einem vollkommenen Helden zu werden

Ablauf eines Artusromans


In Zentrum der Artusromane steht stets der Bretonenkönig Artus. Sein Hof ist der ideale Mittelpunkt der Geschichte. Von ihm gehen in der Regel die Aktionen dadurch aus, dass einer der Ritter hinauszieht, um sich in Abenteuern zu bewähren und so Ruhm zu gewinnen.
Artus,  meist von einigen tugendhaften Minnedamen umzingelt, hat eine Schar von Rittern um sich versammelt -  die Tafelrunde.  Aus dieser werden einzelne zu den Helden der Romane gemacht – Artus erteilt ihnen dort eine wichtige Aufgabe.

Vom Hofe des Artus geht der zukünftige Held auf Avienture (Abenteuer). Zur Zeit des Aufbruchs ist die Ausbildung des Ritters meist noch nicht vollendet. Er durchschreitet die Gegenwelt der höfischen Welt und gerät in eine Welt voller magischer Elemente.  In unzähligen Kämpfen ist er oft dem Tode sehr nahe, er besteht so manche Bewährungsproben, in denen sein ganzes Können als Ritter erprobt wird. Er erreicht sein hohes Ziel, was meist auch die Minne einer Frau beinhaltet. Schliesslich kehrt siegreich an den Artushof zurück, wo er mit einer festlichen Aufnahme empfangen wird. 

König Artus

König Artus ist eine keltische Sagengestalt, der wir in vielen Romanen des europäischen Mittelalters antreffen. Sein Herrschaftsgebiet befand sich in Britannien. Britische Chroniken überliefern seine erfolgreiche Teilnahme an mehreren Kämpfen gegen potentielle Eindringlinge. Und seit dem 12. Jahrhundert treffen wir den berühmten König in diversen literarischen Werken des Mittelalters wieder. Der Namensgeber des Artusromans  tritt neben der Arthus-Sage auch in anderen Romanen als Figur auf, wenn auch nicht als Protagonist.

Im zweiten Band des Parzivals wird beschrieben, dass Artus der einzige Sohn von Uther Pendragon sei. Seine Mutter wurde entführt, auch sein Sohn starb bereits früh. Somit war die Nachfolge - zumindest in diesem Buch - ungeklärt. 
Artus war verheiratet mit Ginover, gemeinsam bildeten sie das Oberhaupt des Artushofes.

Mögliches Bild des König Artus


Tafelrunde, Artusritter 

Die Idee einer Tafelrunde trat erstmals in der Geschichte des Artus vom anglonormannischen Dichter Wace auf. Artur habe damals den runden Tisch erfunden, damit es unter den beteiligten Rittern nicht zu Streit um die besten Plätze kommen konnte - der König selber sass nicht in der Tafelrunde.

Mit der Entwicklung des Artusromans wurde die Tafelrunde zu einem Festen Element der Artussagen. 
Die Zahl der Anwesenden war unbegrenzt; während es im 13. Jahrhundert in französischen Texten durchaus möglich war, dass zwischen 150 - 1600 (!) Ritter daran teilnahmen, setzte sich in der Frühen Neuzeit die Vorstellung einer deutlich kleineren Tafelrunde mit ungefähr 12 - 16 Mitgliedern durch.

Mögliches Bild einer Tafelrunde 

Die Artusepik kannte keine festgelegten Teilnehmer der Tafelrunde, vorwiegend waren die besten, wichtigsten Ritter daran beteiligt, einer von denen verkörperte jeweilen den Protagonisten. 
Im allgemeinen galten Artusritter als besonders tapfer und tugendhaft. 
Die Artusritter erfreuen sich auch heute noch grosser Bekanntheit, selbst bei denen, die sich bisher kaum mit derer Legenden und der Artusepik beschäftigten.




Bild von König Artus
Tafelrunde, Liste der Tafelritter
Text, Grafik, Tabelle: Seraina Auer

Montag, 12. Januar 2015

Vom Indogermanischen zum Neuhochdeutschen


Indogermanische Sprachen

Die deutsche Sprache gehört zu der indogermanischen Sprachfamilie, ein in seiner genetischen Verwandtschaft erkannter Sprachstamm.
Das Indogermanische ist jedoch keineswegs die Ursprache der europäischen Sprache, es handelt sich um eine Familie und nicht um eine lexikalisierte Einzelsprache. Indogermanisch wurde wahrscheinlich in der Jungsteinzeit (ca. 5000 – 1700 v. Chr.) zwischen Asien und Eurpoa, genauer gesagt zwischen Skandinavien und Indien gesprochen 

Einige Sprachen alter, indogermanischer Völker sind keiner heute noch lebendigen Sprache zuzuordnen. Das einzige, was von ihnen übrig blieb sind schriftliche Erzeugnisse, die jedoch zu einem grossen Teil nicht nicht entschlüsselt werden konnten.
Die noch lebendigen Sprachen werden in zehn Gruppen unterteilt:


Indogermanisch wurde Stämmen gesprochen, die sowohl weit voneinander getrennt lebten, als auch grosse wirtschaftliche und kulturelle Unterschiede aufweisen. Aus dem Wortschatz des Indogermanischen konnte die Erkentniss gezogen werden, dass sowohl Viehzucht wie auch Ackerbau zu dieser Zeit bereits betrieben wurden, die verschiedenen Stämme lebten in Häusern mit abgetrennten Räumen.
In die zehn Gruppen eingeteilt wurden die Sprachen nach lexikalischer und grammatikalischer Übereinstimmungen. 
Wenn man heute gewisse deutsche Wörter mit anderen indogeranischen Sprachen vergleicht, fällt eine deutliche Ähnlichkeit der Lautgestalt auf.




Es existieren auch Sprachen, die sich zwar im indogermanischen Sprachraum befinden, jedoch nicht zur dieser Sprachfamilie zählen: baskisch, ungarisch, finnisch, türkisch und georgisch. Die aus dem Indogermanischen kommende Zusammengehörigkeit ist noch deutlicher zu sehen, wenn diese mit den selben Wörtern aus anderen Sprachen veglichen werden. 



Die Geschichte der deutschen Sprache

Die deutsche Sprache ist, zusammen mit vielen weiteren Sprachen, eine germanische Sprache. Die älteste uns bekannte, schriftlich überlieferte Sprache ist Gotisch, wenn dabei ältere Runenschriften ausser Achtgelassen werden. 
Germanische Sprachen unterteilt man in 3 Gruppen: Westgermanische, nordgermanische und ostgermanische Sprachen, wobei die Ostgermanischen, wie beispilsweise Gotisch, ausgestorben sind. Zu den nordgermanischen Sprachen gehören alle die, die im skandinavischen Raum gesprochen werden, sprich Isländisch, Norwegisch, Schwedisch und weitere.Westgermanische Sprachen sind die wohl bekanntesten, zu dazu gehören unter anderem Deutsch und Englisch.

In ihrer Entwicklung erlebte die deutsche Sprache vier grosse Phasen:
  1. Althochdeutsch (750 - 1050)
  2. Mittelhochdeutsch (1050 - 1350)
  3. Frühhochdeutsch (1350 - 1650)
  4. Neuhochdeutsch (1650 - heute)
Es besteht eine starke Annahme, dass sich aus dem Indogermanischen die germanische Ursprache bildete. Als Zäsur wird hierfür die erste Lautverschiebung genommen, die im späteren ersten Jahrtausend vor Christus stattfand. 

Die Entwicklung zur heutigen deutschen Sprache begann jedoch erst ungefähr 750 n.Chr. mit der zweiten Lautverschiebung. 


Die Bezeichnung Althochdeutsch hatte zu dieser Zeit noch nichts mit Standartsprache zu tun, der Begriff liegt der geographischen Bedeutung zugrunde: Es sind die höhergelegenen, südlichen Regionen Deutschlands, in denen zu beginn in verschiedenen Dialekten Deutsch gesprochen wurde.
Genaue Datierungen der Epochen sind nicht möglich, da eine stetige und je nach Gebiet unterschiedlich schnelle Entwicklung festgestellt wurde.




Quellen:  
Wörter
Sprachgeschichte 
 Lautverschiebung
Text, Tabellen, Mindmap: Seraina Auer